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Transfashional
19.05. –
04.06.17
Eröffnung
19.05.17
19:00 Uhr
Ujazdowski Castle
Centre for
Contemporary Art
Jazdów 2
Warschau
KünstlerInnen und DesignerInnen
Manora Auersperg, Anna-Sophie Berger, Christina Dörfler-Raab & Jasmin Schaitl, Lisa Edi, Afra Kirchdorfer, Kate Langrish-Smith, Maximilian Mauracher, Ana Rajčević, Anna Schwarz, Lara Torres, Janusz Noniewicz, Dominika Wirkowska, Wojciech Małolepszy, Robert Pludra, Mode- und Designabteilung der Akademie der Bildenden Künste in Warschau, Margarita Slepakova, Clemens Fiechter
Kuratorin
Dobrila Denegri
Transfashional untersucht, wie Kunst und Mode junger Künstler_innen und Designer_innen auf gegenwärtige soziale, ökonomische, kulturelle und umweltbedingte Dringlichkeiten reagieren und wie in Auseinandersetzung mit dieser Fragestellung neue Positionen entstehen. Die Ausstellung bringt junge Künstler_innen aus Großbritannien, Polen und Österreich zusammen, was die Reflektion der Mode-Produktion und Mode-Kontexte über Länder- und Disziplingrenzen hinweg ermöglicht.
Transfashional untersucht, wie Kunst und Mode junger Künstler/innen und Designer/innen auf gegenwärtige soziale, ökonomische, kulturelle und umweltbedingte Dringlichkeiten reagieren und wie in Auseinandersetzung mit dieser Fragestellung neue Positionen entstehen. Die Ausstellung bringt junge Künstler/innen aus Österreich, Polen und England zusammen.
Transfashional startete 2016 mit einem Workshop an der Schnittstelle zwischen Mode und Kunst, an dem Hussein Chalayan (Modedesigner, Die Angewandte), die Kuratorinnen José Teunissen (Arnhem Fashion Biennial und London College of Fashion) und Susanne Neuburger (MUMOK − Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien), Barbara Putz-Plecko und Beatrice Jaschke (beide Die Angewandte) beteiligt waren. Transfashional ermutigt und präsentiert kollaborative und experimentelle Projekte mit transdisziplinärem Fokus. Die Grenzen zwischen verschiedenen Disziplinen und Kunstsparten werden transparent.
Mit dem Nachdenken über die Welt, in der sie leben, thematisiert diese junge Generation von Künstler/innen und Designer/innen auch die Notwendigkeit Produktionsprozesse und soziale Beziehungsgefüge einer Revision zu unterziehen. Sie wendet sich von der Modeindustrie mit ihrem super-akzelerierten Produktionsrhythmus ab. Ihr Bestreben nach Alternativen ermutigt und inspiriert neue Produktionen – mehr von Ideen denn von Gütern. Über Tragbarkeit und Funktionalität hinausgehend sind die Arbeiten kritisch, engagiert und konzeptionell, Symbole und Symptome des Zeitgeistes.
Die Künstlerin Lara Torres ersucht in ihrem Video Unmaking die Besucher/innen innezuhalten und darüber nachzudenken, wie wir in Zukunft Mode herstellen. Ihre visuelle Erzählung besteht aus performativen Gesten wie „Ent-Weben“ („Un-Weaving“), „Ent-Nähen“ („Un-Sewing“) und Abreißen, um die symbolische Bedeutung des Fadens, des Fragments und all dessen, was als materielle Spur menschlicher Existenz verbleibt, bewusst zu machen. Ähnlich evoziert Anna-Sophie Bergers Arbeit She Vanished 1 Abwesenheit, Verlust und den generellen Zustand des Wegziehens, während Ana Rajčević mögliche Neuanfänge prüft. Ihre tragbaren Skulpturen in Form von langen Hörnern evozieren urtümliche wie futuristische Dimensionen.
Kate Langrish-Smith hinterfragt Tragbarkeit und Funktionalität noch weitergehend. Ihre an den menschlichen Körper gebundenen Skulpturen fungieren als rätselhafte, performative Behelfsmittel. Zunächst in einer Körperhaltung verharrend, reagieren sie auf choreografierte Interaktionsangebote der Besucher/innen. In Manora Auerspergs Arbeit wird die Ausstellung selbst zum Objekt künstlerischer Analyse. Sie zeichnet deren räumlichen Kontext in situ durch Transformation einer textilen Oberfläche. Durch das Herausziehen von Fäden löst sich die gegebene Struktur des ursprünglichen Gewebes auf und die gezeichnete Spur des Kontexts materialisiert sich in einem anderen textilen Medium.
Für ihre Excuse My Dust Serie enwickelte Christina Dörfler-Raab einen destruktiven Oberflächenbearbeitungsprozess unter der Verwendung von Haushaltsprodukten wie Mehl und Chlorbleiche auf Second Hand Textilien; kontextualisiert wird die alltägliche Grundwasserverschmutzung von Färbe-und Bleichtechniken durch die Textilindustrie. Um neue Perspektiven auf die Phasen des Dekonstruktionsprozesses zu werfen, wurden in Kooperation mit der Performerin und Künstlerin Jasmin Schaitl performative Experimente entwickelt. Diese Weiterentwicklung der Excuse My Dust Serie wird in Form einer Durational-Live Performance präsentiert. Afra Kirchdorfer ein modulares Bekleidungssystem kreiert, das aus Bändern und geometrisch ausgeschnittenen Stoffteilen, die endlos miteinander um den Körper herum drapiert werden können, besteht – eine spielerische Aktion von Kombinations- und Rekombinationprozessen, Design und Re-Design und zugleich ein Überdenken der eigentlichen Bedeutung des Begriffs ready-to-wear. Der Grafikdesigner Maximilian Mauracher zeigt eine standortspezifische Installation mit Fokus auf der Übersetzung grafischer Zeichen/Texturen ins Textile.
Janusz Noniewicz, Dominika Wirkowska und Robert Pludra präsentieren mit einer Gruppe Studierender der Abteilungen Mode und Produkt-Design der Akademie der Bildenden Künste Warschau eine von Robert Musils Roman „Die Verwirrungen des Zöglings Törleß” inspirierte komplexe Videoanimation und interaktive Installationen. In ihrer Arbeit geht es um das Passivsein und Aktivwerden sowohl in der Position der Bürgerin/des Bürgers als auch als kreative Person in ihrer Beziehung zur sozialen, politischen und kulturellen Lebenswelt. Eine weitere Kollaboration besteht zwischen Modedesignerin Anna Schwarz und Fotografin Lisa Edi, welche gemeinsam die dialektische Beziehung zwischen dem „Auge“ der Kamera und dem sie fokussierenden Objekt untersuchen.
Transfashional wird in Kooperation des Österreichischen Kulturforums Warschau, der Akademie der Bildenden Künste Warschau, der Universität für angewandte Kunst Wien und dem London College of Fashion, und mit Unterstützung vom Österreichischen Bundesministerium für Kunst und Kultur, Verfassung und Medien organisiert.
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